Die Aktive ist kein Auslaufmodell

KORSCHENBROICH

SERIE DIE NEUEN IM STADTRAT „Die Aktive ist kein Auslaufmodell“

Foto: Tom Goebel

Gabriele Parting sitzt im Rat für die Partei „Die Aktive“.

Gabriele Parting gehörte 2003 zu den Gründungsmitgliedern der Partei. Die Vorsitzende ist nur noch eine von zwei Vertretern der Wählergemeinschaft im Stadtrat.

KLEINENBROICH |(barni) Gabriele Parting gehörte 2003 zu den Gründungsmitgliedern der Wählergemeinschaft „Die Aktive“. Seit 15 Jahren ist sie deren Vorsitzende. 16 Jahre lang vertrat sie im Kreistag die Interessen der Menschen, deren größte Sorge steigende Grundwasserstände sind. Bei den letzten Kommunalwahlen schnitt „Die Aktive“ schlecht ab. Parting zog jedoch erstmals in den Korschenbroicher Stadtrat ein.

Ist der Grundwasserstand niedrig, ist auch die Zahl der Stimmen, den „Die Aktive“ erzielt, niedrig. Nach fünf Sitzen im Rat brachte es die Wählergemeinschaft diesmal nur auf zwei Ratsmandate. Im vorletzten Rat waren es noch sieben gewesen. Im Kreistag ist „Die Aktive“ gar nicht mehr vertreten.

Gabriele Parting hat für diese aus ihrer Sicht unerfreuliche Entwicklung folgende Erklärung: „Das Grundwasserproblem ist in den Köpfen nicht mehr präsent.“ Hinzukam die Pandemie, der Wahlkampf sei sehr zurückhaltend geführt worden. Und dann sei da noch die zunehmende Politikverdrossenheit. Die 53-Jährige ist erleichtert, dass Grundwasser auch künftig abgepumpt wird, wenn der Pegel steigt. Und sie ist überzeugt, dass „Die Aktive“ längst kein Auslaufmodell ist: „Die Grundwasserstände sind wieder gestiegen, was für diese Jahreszeit ungewöhnlich ist.“

Der politischen Konkurrenz gibt sie schlechte Noten: „Die SPD sieht das Problem als gelöst an, und die CDU ignoriert es.“ Und sie kritisiert auch die Verwaltung: „Sie hat erst auf unser Drängen hin Bürgerinnen und Bürger angeschrieben, die nicht in den von hohen Grundwasserständen betroffenen Stadtteilen wohnen.“ Diese Aktion sei erfolgreich gewesen, die Solidarität groß. Gabriele Parting und ihr Mann sind vor 20 Jahren von Düsseldorf nach Kleinenbroich gezogen. Auf die Grundwasserproblematik habe sie niemand hingewiesen, auch nicht die Stadt, obwohl sie dort längst bekannt war.

Die gelernte Bürokauffrau arbeitet als Assistentin in der IT-Abteilung eines Konzerns in Reisholz. Parting hat keine Kinder, aber neben der Politik einige andere Hobbys: „Ich liebe meinen Garten, koche gern und treffe mich mit Freunden.“ Außerdem besucht sie regelmäßig ihre Eltern. Die Lust an der Kommunalpolitik hat Parting trotz aller Widrigkeiten nicht verloren – Widrigkeiten wie diese: „Wir sind nur noch mit je einem Mitglied in den Ausschüssen vertreten, und wenn uns die Grünen nicht einige Plätze abgegeben hätten, hätten wir kaum noch Sachkundige Bürger in den Ausschüssen unterbringen können.“

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