Am 16.08.2018 berichtete die RP über die Grundwasserpumpen im Stadtgebiet.
Demnach sind 900 Häuser vor nassen Kellern sicher. Es wurde nicht erwähnt, dass der Grundwasserpegel seit Jahren relativ niedrig ist. Auch dass die Bürger 80 % der Kosten tragen blieb unerwähnt. Daher verwundert der extra erwähnte hohe Stromverbrauch.
Gabi Parting hat sich daraufhin mit einer Stellungnahme für die Aktive an die Redaktion gewandt.
Lesen Sie hier beide Artikel im Wortlaut:
24. August 2018
Grundwasserpumpen: „Finanzierung fraglich“
Wählergemeinschaft Die Aktive sieht noch offene Fragen beim Thema Grundwasser
KORSCHENBROICH | (FR) Nachdem der Erftverband in seiner Mitglieder-Zeitschrift zum Thema Grundwasser und neue Pumptechnik infomiert hatte (unsere Zeitung berichtete), hat die Vorsitzende der Korschenbroicher Wählergemeinschaft Die Aktive, Gabi Parting, darauf hingewiesen, dass es neben den 900 von den Pumpen des Erftverbandes geschützten Häusern, weitere 3679 gutachterlich festgestellte Immobilien gebe, die von den aktuellen Maßnahmen nicht profitierten.
In den vergangenen sechs Jahren seien wegen der niedrigen Grundwasserstände nur in Herrenshoff und Raderbroich die Pumpen temporär in Betrieb gewesen, trotzdem hätten die Anlagen einen relativ hohen Stromverbrauch. „Sowohl die Investitionskosten der neueren Brunnen, wie auch die Betriebskosten werden zu 80 Prozent von den Bürgern bezahlt. Diese haben sich vertraglich verpflichtet, je nach Ortsteil, unterschiedlich hohe Jahresbeträge an die Stadt Koschenbroich zu zahlen, um die Grundwassermaßnahmen überhaupt zu ermöglichen“. sagte Gabi Parting. Eine Rückerstattung nicht verbrauchter Mittel sei nicht vorgesehen. „Eine Garantie auf trockene Keller für die einzelnen Häuser gibt es nicht.“ Ebenso wie Theo Verjans von der Stadtverwaltung gegenüber unserer Zeitung wies auch Gabi Parting darauf hin, dass die Verträge 2021 auslaufen. Bisher gebe es noch keine Planung, wie und ob die Maßnahmen weiter vorgenommen werden. Der Erftverband habe zwar die Bereitschaft signalisiert, den Betrieb weiter fortzuführen, aber die Finanzierung sei nach heutiger Sicht eher schwierig. „Ob die Bürger noch mal bereit sein werden, sich an Kosten zu beteiligen, bleibt abzuwarten“, sagte Parting.
Neben der Finanzierung sei aber auch die Genehmigung der weiteren Maßnahmen fraglich, da die Bezirksregierung hohe Auflagen zum Eingriff in das Grundwasser-Dargebot vorschreibe. Die Bürger-Gemeinschaft Die Aktive fordere seit Jahren eine solidarische Grundwasserlösung zum Erhalt der Gesundheit, der Immobilien und der Infrastruktur und somit eine gesicherte Zukunft für die Korschenbroicher.
16. August 2018
Mit moderner Pumptechnik werden 900 Häuser geschützt
KORSCHENBROICH | Seit mehr als sechs Jahren betreibt der Erftverband in Abstimmung mit der Stadt Korschenbroich in den Ortslagen Herrenshoff, Raderbroich, Kleinenbroich und Pesch sieben Brunnen und einen Schwimmponton auf dem Myllendonker See, um Grundwasserspitzen zu kappen.
Die Anlagen schützen rund 900 Häuser wirkungsvoll vor Vernässungsproblemen durch hohe Grundwasserstände. Wie Holger Diez und Stefan Simon in der aktuellen Ausgabe „Informationsfluss für Mitglieder des Erftverbandes“ berichten, erfüllen die frequenzgeregelten Tauchmotorpumpen, mit denen die Kappungsanlagen ausgestattet sind, die besonderen Anforderungen des Erftverbandes an Energieeffizienz und Langlebigkeit. Bei Überschreitung von festgelegten Grenz-Grundwasserständen an verschieden Messstellen werden die Förderanlagen mit Hilfe eines Prozessleitsystems in definierten Leitungszuständen betrieben.
Der Erftverband begleitet die Maßnahme mit einem umfangreichen Grundwasser-Monitoring, das die Umweltauswirkungen der Grundwasserkappungen überwacht und die wasserwirtschaftliche Verträglichkeit dokumentiert. Der aktuelle Betriebsstatus der Förderanlagen sowie weitere Informationen über die Maßnahme können auf der Internetseite www.grundwasser-korschenbroich.de abgerufen werden. Wie Diez und Simon weiter berichten, wurden die frequenzgeregelten Tauchmotorpumpen individuell auf die hydraulischen Verhältnisse am jeweiligen Brunnenstandort angepasst, sie bilden eine abgestimmte Einheit aus Pumpe und Frequenzumrichter. Die Drehzahlregelung macht es möglich, den Motor bei jedem Lastzustand in einem optimalen Betriebspunkt zu fahren.